Wie plane, baue und betreibe ich ein Rechenzentrum?
In praktisch jedem mittleren und größeren Unternehmen ist das Rechenzentrum das unverzichtbare Herzstück der IT. Durch die im Zeitalter der Digitalisierung zunehmende Abhängigkeit der Unternehmen von der IT nimmt auch die Bedeutung der Rechenzentren für den Geschäftserfolg zu. Denn Ausfälle oder Störungen im Rechenzentrum können zu massivem wirtschaftlichem Schaden führen. Gleichzeitig unterliegen Rechenzentren einem stetigen Wandel. Getrieben durch folgende Faktoren schreitet die Entwicklung der Rechenzentren schnell voran.:
- neue Technologien, wie künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning,
- den massiven Anstieg der zu verarbeitenden Datenmengen (Big Data),
- die Erwartungen der Nutzer an die Verfügbarkeit sowie an die Verarbeitungs- und Übertragungsgeschwindigkeit von Daten,
- den Anspruch an maximale Nachhaltigkeit und
- die Notwendigkeit wirtschaftlicher Effizienz
Datenschutz und Sicherheit
Die dynamische Entwicklung der Rechenzentren erhöht aber auch die Komplexität bei der Planung, Strukturierung und im Betrieb. Grund dafür ist auch, dass Rechenzentren
- hohe Datenschutzanforderungen erfüllen müssen,
- Zertifizierungspflichten unterliegen und
- anerkannten Standards entsprechen müssen.
Zunehmende Bedeutung hat außerdem die Sicherheit der Rechenzentren. An sie werden hohe Ansprüche gestellt – sowohl in Hinblick auf die IT-Sicherheit als auch in Hinblick auf die physikalische Sicherheit des Rechenzentrums.
Mit statischen Rechenzentrumsmodellen können all diese Anforderungen nicht erfüllt werden. Moderne, innovative Rechenzentren sind daher flexibel, individuell, skalierbar sowie kosten- und energieeffizient.
Welcher Rechenzentrumsaspekt hat bei Ihnen Priorität?
Rechenzentren sollen kosteneffizient sein, den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und höchstmögliche Ausfall- und Datensicherheit sowie Datenschutz bieten. Sie sollen Daten und Systeme hochverfügbar zur Verfügung stellen und voll skalierbar sein. Auch Fragen der Nachhaltigkeit spielen angesichts steigender Energiekosten eine zunehmend wichtige Rolle. Nicht zuletzt sollen sie zukunftssicher und flexibel ausbaufähig konzipiert werden, damit sie als Kernstück einer leistungsstarken IT die Geschäftsziele des Unternehmens optimal unterstützen können. Was steht bei Ihnen im Vordergrund: Flexibilität, Energieeffizienz oder Sicherheit?
Anforderungen an ein Rechenzentrum
Für moderne Rechenzentren reicht es nicht aus, nur die Pflichtanforderungen zu erfüllen. Sie müssen so gestaltet sein, dass die IT flexibel die Anforderungen des Geschäfts erfüllen und so aktiv zum Unternehmenserfolg beitragen kann. Häufig wird daher ein modularer Aufbau mit automatisierten Strukturen und Prozessen gewählt. Ein Leitfaden kann hierbei die Rechenzentrumsnorm DIN EN 50600 sein. Die wichtigsten Aspekte, sowohl beim Neubau als auch bei der Modernisierung von Rechenzentren sind diese:
1. Standort
Höchstverfügbare und georedundante Rechenzentren sind nicht überall realisierbar.
Mehr erfahren2. Stromversorgung / USV
Rechenzentren müssen zuverlässig laufen und sollten möglichst nie ausfallen.
Mehr erfahren3. Klimatisierung
Klimatisierung stellt einen der entscheidenden Aspekte in Bezug auf Verfügbarkeit dar
Mehr erfahren5. Schutz vor Wasser
Wasser und Feuchtigkeit im Rechenzentrum kann verheerende Schäden anrichten.
Mehr erfahren7. Überwachung & Monitoring
IT-Infrastruktur im Rechenzentrum muss laufend überwacht und monitored werden
Mehr erfahren8. Energieeffizienz
Die Energieeffizienz in Rechenzentren hat nicht nur Auswirkung auf die Umwelt.
Mehr erfahren1. Standort
Grundsätzlich gilt: Höchstverfügbare und georedundante Rechenzentren sind nicht überall realisierbar. Einerseits spielen bei der Standortwahl unternehmensinterne Anforderungen eine große Rolle. Manche Unternehmen bevorzugen repräsentable Rechenzentren an attraktiven Standorten. Andere halten die Lage ihrer Rechenzentren bewusst geheim. Auch die Anforderungen an die Konnektivität, an Energieversorgung sind von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Interessant für Rechenzentren sind in der Regel Regionen mit gut ausgebautem Glasfasernetz sowie Regionen, in denen von Natur aus niedrigere Temperaturen herrschen oder die über nachhaltige Energiequellen verfügen.
Andererseits müssen bei der Standortwahl auch die Umfeldbedingungen berücksichtigt werden. Dazu gehören etwa Anlagen bzw. Orte in der Nähe, von denen eine Gefahr für das Rechenzentrum ausgehen könnte. Beispiele: Kernenergieanlagen, Reifenlager, Mülldeponien, Biogas-Anlagen, Produktionseinrichtungen für chemische Produkte, Herstellungs-, Verarbeitungs- und Lagerstätten von gefährlichen Produkten, wie Munition oder Propangas. Auch die Nähe von Schienen, Straßen oder Flughäfen, von Flüssen, Wäldern oder Bergbauanlagen ist relevant.
Georedundanz wird durch genügend Abstand zwischen den einander Redundanz gebenden Rechenzentren erreicht. Damit Großschadenereignisse, wie etwa Hochwasser, Erdbeben oder Schneekatastrophen nicht beide oder mehrere Rechenzentren betreffen, sollte ein Mindestabstand von 10 km eingehalten werden. Das Bundesamt für Sicherheit (BSI) fordert in seinem 2018 veröffentlichten Dokument „ Kriterien für die Standortwahl höchstverfügbarer und georedundanter Rechenzentren“ sogar 200 km.
Wie sieht die Standort- und Risikobewertung für Ihr Rechenzentrum aus?
Unsere erfahrenen Rechenzentrums-Spezialisten erstellen gern auch für Ihr Unternehmen eine Standort- und Risikobewertung.
2. Stromversorgung/USV/Notstrom
Rechenzentren müssen zuverlässig laufen und sollten möglichst nie ausfallen. Daher ist eine verlässliche, unterbrechungsfreie Stromversorgung von höchster Relevanz. Abgesichert wird die Stromversorgung durch ein effizientes, mehrfach redundantes Stromverteilungsnetzwerk, dessen wichtigste Komponente die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ist. Zudem verfügen Rechenzentren über eigene Notstromlösungen, etwa Dieselgeneratoren.
3. Klimatisierung
Die IT-Hardware erzeugt durch die Leistungsdichte, die mittlerweile erreicht wird, hohe Temperaturen. Server, Prozessoren, etc. werden heiß und müssen rund um die Uhr gekühlt werden, um einen Ausfall aufgrund von Überhitzung zu vermeiden. Kühlung und Klimatisierung sind daher die Hauptenergieverbraucher im Rechenzentrum und haben enormen Einfluss auf die Betriebskosten. Daher sollte die Klimatisierung und Kühlung sorgfältig geplant werden.
Wir haben umfassende Erfahrung mit Rechenzentrums- und Klimatisierungsprojekten jeglicher Größe. Unabhängig davon, ob Sie den Neubau, den Umbau oder die Optimierung Ihres Rechenzentrums planen – wir beraten und unterstützen Sie gerne.
4. Brandschutz
Eine passende Brandschutzausstattung – Rauchsensoren, Brandmelder, Feuerlöscher, Rauchansauganlagen, Brandfrüherkennungslösungen, Gaslöschanlagen – ist in modernen Rechenzentren eine Selbstverständlichkeit. Rechenzentren sind in der Regel in verschiedene Brandabschnitte unterteilt, verfügen über Brandschutztüren und -wände sowie über automatische Schließeinrichtungen, die im Brandfall die Sauerstoffzufuhr zum betroffenen Bereich stoppen. Außerdem gehört ein Notfallplan, der alle notwendigen Schritte und Verantwortlichen festhält, zum Brandschutzkonzept in Rechenzentren. Nicht zuletzt hilft eine Umschaltlogik zur Disaster-Recovery-Location, zum Ausfallrechenzentrum bzw. zum Redundanzrechenzentrum, größere Schäden zu verhindern.
5. Schutz vor Wasser
Wasser im Rechenzentrum kann verheerende Schäden anrichten. Daher benötigen Rechenzentren einen angemessenen Schutz vor Wasserschäden. Fehlt dieser oder reicht er nicht aus, entstehen nicht nur Schäden, sondern es kann zudem zu Problemen bei der Schadensregulierung mit dem Versicherer kommen.
6. Doppelboden
Der Doppelboden gehört zu den altbewährten Konzepten im Rechenzentrum. Diente er in der Vergangenheit der Unterbringung der Verkabelung, ist sein primärer Zweck mittlerweile bei vielen Rechenzentren die Zuführung kalter Luft zu den Servern.
7. Einbruchsschutz/Videoüberwachung & Monitoring
Die IT-Infrastruktur im Rechenzentrum muss auch gegen Diebstahl, Sabotage und Spionage geschützt werden. Zutrittskontrollkonzepte, Zugangsberechtigungen, Einbruchmeldeanlagen, Videoüberwachungssysteme sowie die Dokumentation der Zutritte gewährleisten den entsprechenden Schutz.
Moderne Rechenzentren sind hoch komplexe Bereiche, was die Anforderungen an ihre Verwaltung, die Absicherung und ihre Überwachung deutlich erhöht. Dennoch ist ein ausgeklügeltes Monitoring essenziell, dient es doch dazu, das Geschäft aufrecht zu erhalten. Überwacht werden muss nicht nur die IT-Infrastruktur, also Server, Speicher und Netzwerk-Switches, sondern auch die Rechenzentrumsinfrastruktur, zu der etwa die Stromverteilungseinheiten, Generatoren, Klimageräte, Ventilatoren oder HLK- (Heizung Lüftung Kühlung) Geräte gehören.
8. Energieeffizienz
Rechenzentren verbrauchen viel Strom. Ein erheblicher Teil der Kosten eines Rechenzentrums sind daher Stromkosten. Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz nutzen nicht nur dem Unternehmen, sondern auch der Umwelt. Unsere Praxiserfahrung zeigt, dass sich bereits mit einfachen Maßnahmen Energie einsparen lässt. Fragen Sie unsere Experten nach Optimierungsmöglichkeiten in Ihrem Rechenzentrum.
SIE PLANEN DEN NEUBAU ODER DIE MODERNISIERUNG EINES RECHENZENTRUMS?
Wir unterstützen Sie gern dabei, Größe und Aufbau nach Ihren Anforderungen auszurichten, einen optimalen Standort zu finden und das Rechenzentrum gemäß Ihren Wünschen modular, nachhaltig und ausbaufähig zu gestalten.
Welche Art von Rechenzentrum passt zu Ihrem Unternehmen?
Während in der Vergangenheit Rechenzentren vornehmlich von den Unternehmen selbst gebaut und betrieben wurden, ist seit einiger Zeit auch in diesem Bereich vieles im Umbruch. Sowohl der Bau als auch der Betrieb eines Rechenzentrums ist komplex und aufwändig. Daher haben sich einige Alternativen entwickelt:
- Datacenter as a Service war lange Zeit ein starker Trend, ist aber mittlerweile rückläufig. Dennoch kann Datacenter as a Service für bestimmte Unternehmen von Interesse sein. Unternehmen mieten oder leasen dabei den Zugriff auf das Rechenzentrum eines Anbieters und nutzen dessen Server, Netzwerke, Massenspeicher, usw.
- Bei Infrastructure as a Service (IaaS) bietet ein Cloud-Provider Unternehmen die typischen Komponenten einer Rechenzentrumsinfrastruktur, wie Hardware, Rechenleistung, Speicherplatz oder Netzwerkressourcen. IaaS-Angebote können bei Bedarf einfach erweitert werden und werden in der Regel nach tatsächlichem Bedarf verrechnet.
- Platform as a Service wird von Betreibern großer Rechenzentren angeboten. Hierbei werden Hardware-, Betriebssystem- sowie Speicher- und Netzwerkkapazitäten über das Internet bezogen. So können Unternehmen virtualisierte Server und zugehörige Dienste mieten, um vorhandene Anwendungen auszuführen oder neue zu entwickeln und zu testen.
- Bei Colocation ↗ Server Housing handelt es sich um die Auslagerung der unternehmenseigenen Server-Hardware in ein Colocation Data Center. Diese Rechenzentren bieten ausreichend Fläche und erfüllen alle Anforderungen an ein modernes Rechenzentrum. Eine Variante hierbei sind die von Immobilienunternehmen betriebenen Colocation-Center. Die Immobilie wird gemietet, das darin unterzubringende Rechenzentrum kommt vom Unternehmen.
In Zukunft: Edge-Rechenzentren
Bereits heute zeichnet sich ab, dass die zunehmende Nachfrage nach Edge-Computing auch die Nachfrage nach Edge-Rechenzentren antreiben wird.
Dabei werden die Daten dort verarbeitet und gespeichert, wo sie generiert und verwendet werden – in verteilten Mikro-Rechenzentren vor Ort. Erst die verarbeiteten Daten werden in große, zentralisierte Rechenzentren weitergeleitet. Befeuert wird dieser Trend in erster Linie durch Content Distribution Networks (CDN) sowie durch Internet of Things (IoT) Anwendungen verschiedenster Art. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden künftig vornehmlich Edge-Rechenzentren Daten aus der Infrastruktur des Internet of Things sammeln, verarbeiten, speichern und analysieren.
RZ Container
Basis Seecontainer
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Mini Rechenzentrum
IT Safe's
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Rechenzentrum Neubau
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