Wasser – eine unterschätze Gefahr für das Rechenzentrum
Wasser im Rechenzentrum kann mindestens genauso schwerwiegende Folgen für das betroffene Unternehmen haben wie ein Brand. Daher wird dieser Aspekt bereits bei der Standortwahl für ein Rechenzentrum berücksichtigt. Etwa werden Rechenzentren außerhalb von Hochwasser-Risikogebieten errichtet oder zumindest in den oberen Etagen eines Gebäudes. In gleicher Weise wird verfahren, wenn Standorte in Flussnähe unumgänglich sind.
Bei bestehenden Gebäuden müssen die für das Rechenzentrum vorgesehenen Räumlichkeiten entsprechend ertüchtigt werden. Dazu gehört z. B. das Verschließen von Außenfenstern, das Umverlegen von wasserführenden Leitungen oder die Installation von wasserdichten Schottsystemen. Bei nicht verlegbaren Wasserleitungen werden Wasserwannen unterhalb installiert, die auf Leckagen überwacht werden.
Zielführend ist auch, die wasserführenden Infrastrukturanlagen in anderen Räumen als die IT-Anlagen unterzubringen. Da derlei bauliche Änderungen häufig sehr aufwändig und kostspielig sind, entscheiden sich viele Unternehmen für Rechenzentrumscontainer oder Raum-in-Raum-Systeme. Bei beiden ist der Wasserschutz gewährleistet, da es sich hierbei um industriell gefertigte und in Hinblick auf den Wasserschutz getestete Bauteile handelt.
Bei allen Lösungen sind die entsprechenden Gesetze und Normen, wie die EN 60529, oder die Empfehlungen der EN 50600 zu beachten.
Monitoring mit Sensoren
Wasserschäden entstehen aber nicht nur durch von außen in das Rechenzentrum eindringendes Wasser. Häufig sind es leckende Klimaanlagen, geplatzte Wasserschläuche, Kondenswasser oder klassische Rohrbrüche, die Schaden anrichten. Mit Punktsensoren kann eine Überwachung aufgesetzt werden, durch die im Bedarfsfall schnell und zielgerichtet Gegenmaßnahmen getroffen werden können. Sie funktionieren nicht nur als Alarmsystem, wenn Wasser vorhanden ist, sondern können als Frühwarnsystem genutzt werden, das hilft, Optimierungen beim Wasserschutz vorzunehmen.
Wasserschutz im RZ: Was die Zukunft bringt
Der Wasserschutz ist eines von vielen Gefahrenpotenzialen für ein Rechenzentrum. Daher ist er im Einklang mit den weiteren Schutzmaßnahmen umzusetzen. Um eine Minimierung der Schnittstellen zur optimalen Errichtung eines Rechenzentrums zur erreichen, setzt sich sowohl bei Neubau als auch Umbau das Generalunternehmerprinzip durch. Denn alle Gewerke müssen aufeinander abgestimmt und koordiniert werden, damit der maximale Schutz und die bestmögliche Verfügbarkeit des Rechenzentrums gewährleistet werden können.