Hydrofluorolefine (HFO) werden teilweise durch die Chemie- und Kälteindustrie als umweltfreundliche Antwort auf die F-Gas-Verordnung angepriesen. Hierbei handelt es sich um ungesättigte HFKW mit scheinbar niedrigem GWP, wie z.B. R1234yf oder R1234ze.
HFO besitzen aber leider eine Reihe von negativen Auswirkungen auf die Umwelt:
- Die Herstellung von 1234yf ist sehr aufwändig und energieintensiv – im vielstufigen Synthetisierungsprozess der Chemikalie entstehen zudem hoch-klimawirksame und ozonschädigende Zwischenprodukte, die nach dem Montrealer Protokoll nicht in die Atmosphäre gelangen dürfen
- Im Brandfall entsteht Fluorkohlenwasserstoff (HF), das mit Wasser zur extrem gefährlichen und ätzenden Flusssäure reagiert
- HFO zerfallen beim natürlichen Abbau in der Atmosphäre zu GWP-intensiven Stoffen: So zerfällt R1234ze in der Atmosphäre zu Teilen zu Triflourmethan (HFKW-23, CHF3 oder Fluoroform) mit einem GWP von 14.800.
Abbildung – Campbell J, Kable S, Hansen C: Photodissociation of CF3CHO provides a new source of CHF3 (HFC-23) in the atmosphere: implications for new refrigerants (Preprint)
Somit liegt der tatsächlich, effektive GWP von R1234ze bei 1.634 und keineswegs bei 7! Im Vergleich hierzu: Das bisher häufig eingesetzte HFKW-Kältemittel R134a (Tetrafluorethan) besitzt ein GWP von 1.430.
HFO werden in der Natur zu persistenter Trifluoressigsäure (TFA) abgebaut (R1234ze zu ca. 5 %), die sich in Oberflächengewässern, im Grundwasser und in den Meeren anreichert → genaue Auswirkungen von TFA auf Mensch und Umwelt wird gerade erforscht (z.B. laufende Studien des Umweltbundesamtes), jedoch ist klar: TFA beeinflusst unser Zentralnervensystem und ist bereits in verdünnter Form schädlich für Wasserorganismen. Noch in Tausenden von Jahren werden unsere Kindes-Kinder TFA im Wasser messen können
HFO-Kältemittel sind somit keine Alternative zu natürlichen Kältemitteln!
Deshalb wird Prior1 auch nicht kurz- oder mittelfristig darauf setzen!