Die westliche Welt erfährt seit dem Ende des 2. Weltkriegs ein nahezu ungebremstes Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig leiden immer mehr Menschen unter Stress und Zeitdruck. Überall herrscht eine permanente und latente Überlastung, die zu einer rasanten Zunahme von Depressionen und ähnlichen psychischen Erkrankungen führt. Parallel dazu zerbrechen soziale Bindungen und die Veränderung des Weltklimas sorgt für Angst und Verunsicherung.
Wurde uns nicht versprochen, dass Wirtschaftswachstum Wohlstand für alle bedeutet? Und haben wir nicht allzu gerne daran geglaubt, dass es uns allen immer besser und besser gehen würde? Leider stellt sich mehr und mehr heraus, dass das Gegenteil der Fall ist. Der Planet Erde ist in Gefahr und die Menschen rotieren täglich schneller in ihrem Hamsterrad. Nicht, um mehr Wohlstand und Zufriedenheit zu erlangen. Nein, sie tun es, um sich gegen den Abstieg zu stemmen.
Sobald wir anerkennen, dass wahrer Wohlstand nicht das Anhäufen weiterer materieller Güter ist, sondern ein gutes Leben für alle bedeutet, wird uns schnell klar, dass das alte Wirtschaftssystem nach Erhard und Hayek ausgedient hat. Es gehört schlichtweg auf den Müllhaufen der Geschichte.
Der deutsche Naturwissenschaftler und Philosoph Christoph Lichtenberg sagte einst: „Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“ Für uns steht fest: Unser Wirtschaftssystem muss sich zwingend ändern, wenn wir dauerhaft das Wohl aller Menschen und die Lebensbedingungen auf unserem Planeten sichern wollen.
Die Gemeinwohlökonomie ist unserer Ansicht nach der richtige Ansatz, um Wirtschaft neu zu denken. Sie stellt die Fragen nach Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologischer Nachhaltigkeit sowie die Transparenz und das Recht auf Mitentscheidung gleichberechtigt neben ökonomisches Gleichgewicht und Stabilität und entspricht somit der Prior1 Unternehmensvision. „Prior1 strebt nach unternehmerischer Freiheit durch nachhaltiges und menschliches Wirtschaften.“
Aus diesem Grunde hat sich die Prior1 GmbH 2018 der Bewegung der Gemeinwohlökonomie angeschlossen und mittlerweile die zweite Bilanz nach GWÖ-Kriterien durchgeführt. Uns ist bewusst, dass wir damit nicht alle Probleme lösen und wir noch weit davon entfernt sind, perfekt zu sein. Uns ist bewusst, dass unsere Mitarbeitenden oft mehr leisten, als gut für sie ist und dass auch wir die Umwelt über Gebühr belasten. Doch wir haben uns zum Ziel gesetzt, besser zu werden.
Mit unserem Beitritt zur Gemeinwohlökonomie haben wir uns auf den Weg gemacht, Wirtschaft neu zu denken und umzusetzen. Durch die GWÖ-Bilanzierung wird der Prior1 und allen beteiligten Akteuren ein Spiegel vorgehalten, der aufzeigt, an welchen Stellen es blinde Flecken und Probleme gibt. Die Bilanz zeigt ebenso auf, in welchen Teilbereichen die Prior1 bereits vorbildlich agiert.
So freut es uns ganz besonders, dass im Bewertungsfeld ‚Ethische Kundenbeziehungen‘ mit einem Wert von 80% die höchste Punktzahl erreicht wurde. Es zahlt sich aus, dass die Mitarbeitenden im Vertrieb keine Provisionen oder Prämien für Verkaufsabschlüsse erhalten. Im Gegenteil – Vertrieb und Beratung sind bei Prior1 angehalten, dem Kunden nur die Investition oder Anschaffungen zu empfehlen, die sie für sich selbst tätigen würden.
Wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg und echte Herausforderungen vor uns haben. Doch mit der Gemeinwohlökonomie und der Unterstützung durch die GWÖ-Gemeinschaft werden wir Stück für Stück besser. Besser für unsere Kunden, für uns, für unser Kollegen*innen, unsere Partner, sowie für die Erhaltung der Umwelt.
Übrigens bieten wir jedem Unternehmen, das sich für das Prinzip der Gemeinwohlökonomie interessiert, unsere kostenlose Unterstützung und Hilfe bei den ersten Schritten hin zu einem gemeinwohlorientierten Wirtschaften an.
Sprechen Sie uns an.
Ihr Kontakt zu allen Fragen der GWÖ:
Anja Zschäck (anja.zschaeck@prior1.com, 02241 / 14727-0)